Nvidia war zweifellos einer der dominierenden Titel der KI-Rallye. Mit einer Performance von über +1.300 % seit Oktober 2022 gehört die Aktie zu den stärksten Titeln weltweit – doch genau das wird nun zum Problem. Politischer Gegenwind durch neue Exportrestriktionen sowie klare technische Schwächesignale deuten darauf hin, dass eine deutlich tiefere Korrektur nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich ist. Welche Marken ich im Blick habe und warum jetzt Geduld gefragt ist, analysiere ich im Folgenden.
Nvidia leidet aktuell massiv unter den US-Exportbeschränkungen für KI-Chips nach China. Die US-Regierung hat aus sicherheitspolitischen Gründen die Ausfuhr hochentwickelter KI-Prozessoren nach China untersagt bzw. stark eingeschränkt. Die Auswirkungen sind enorm: Nvidia rechnet mit einem Umsatzverlust von mindestens 6 Milliarden USD. Hinzu kommt die Unsicherheit über mögliche Gegenmaßnahmen aus Peking – etwa Zölle, Restriktionen bei seltenen Erden oder generelle Importhürden. Der Handelsstreit wirkt wie ein Damoklesschwert – insbesondere für Unternehmen, die so eng in der globalen Hightech-Vernetzung agieren wie Nvidia.
Bereits im Vorfeld dieser Entwicklungen hatte ich auf technische Schwäche hingewiesen. Die Aktie hatte Anfang 2024 die Value Area High bei ca. 127 USD überschritten – konnte dieses Niveau aber nicht halten. Was folgte, war eine klassische Absorption, wie wir sie auch bei Apple gesehen haben.
Der Rückfall unter die Value Area High gilt als ein starkes Verkaufssignal. Aus Sicht institutioneller Marktteilnehmer wird diese Zone oft genutzt, um in der Liquidität des Ausbruchs Positionen aufzulösen, ohne im Orderbuch sichtbar zu werden.
Infolge dieser strukturellen Schwäche habe ich ein erstes Ziel am Point of Control 2024 bei ca. 90 USD benannt – dieses wurde bereits erreicht. Doch das ist nur der Anfang.
Angesichts der massiven vorangegangenen Rallye ist eine weitergehende Korrektur bis zu 62–65 USD aus meiner Sicht völlig plausibel – und sogar gesund. Genau dort befindet sich ein wichtiger volumengewichteter Durchschnitt, gemessen ab dem Ausgangspunkt des langfristigen Trends. Diese Zonen stellen echte institutionelle Einstiegspunkte dar – Abstauberlimits, an denen typischerweise Liquidität gesammelt wird, bevor ein neuer Aufwärtsimpuls beginnen kann.
Davor dürfte es allerdings noch zu einer klassischen Stop-Loss-Welle unterhalb der Value Area Low kommen – eine Liquiditätsfalle, bei der Privatanleger ausgestoppt werden und institutionelle Käufer verdeckt in den Markt zurückkehren. Ein Playbook, das wir aus vielen Tech-Titeln bereits kennen.
Im kurzfristigen Zeitrahmen bleibt das Bild klar abwärtsgerichtet. Die nächsten technischen Widerstände liegen bei:
Solange diese Marken nicht nachhaltig überwunden werden, bleibt die Schwäche bestehen. Ein Bruch über 125 USD wäre nötig, um das technische Bild aufzuhellen – bis dahin dominiert das Risiko weiterer Abgaben.
Die aktuelle Lage bei Nvidia ist ein Paradebeispiel für die Verbindung aus geopolitischer Unsicherheit und technischer Schwäche. Der Rückfall unter die Value Area High hat sich als klares Verkaufssignal bestätigt. Kurzfristig dominiert der Abwärtstrend – und erst im Bereich 78 bis 62 USD sehe ich attraktive Kaufniveaus. Dort dürften größere Marktteilnehmer erneut aktiv werden.
Wer Geduld mitbringt und das institutionelle Verhalten versteht, erkennt: Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, in Schwäche reinzukaufen – sondern die richtige Zeit, mit gezieltem Setup auf tieferem Niveau vorbereitet zu sein.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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